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Für uns nix Neues:

Eine Feldstudie soll es geben. Experten wollen erforschen, ob das funktioniert. Wir sagen: Ja, das geht. Wir testen das Modell schon knapp zwei Jahre. Seit Januar 2022 arbeiten wir nur an vier Tagen die Woche, von Montag bis Donnerstag. Dann aber volle Pulle. Und freitags lassen wir die Füße baumeln.

Wir ziehen die Viertagewoche nach dem Prinzip 100-100-100 durch. Das heißt 100 Prozent Handwerk bei 100 Prozent Gehalt und in 100 Prozent der Zeit. Unsere Arbeitstage sind also richtig lang. Wir arbeiten zehn Stunden an vier Tagen und haben dann drei Tage am Stück frei und immer langes Wochenende.

Okay, zugegen: Ein Zehnstundentag ist schon ’ne Ansage. Klar. Und wir können das nur so machen, weil alle Liebwerker volljährig sind. Auch unsere Azubis.

Wichtig ist uns, dass wir die Entscheidung zur Viertagewoche gemeinsam getroffen haben. Zunächst haben wir die Idee über vier Monate getestet und dann in die Runde gefragt: Machen wir weiter oder hören wir auf? Die Antwort war einstimmig: Weitermachen!

Also, ich finde unsere Viertagewoche super.

(Robert, Schreinermeister)

Obwohl alle dafür sind, haben wir das Modell als betriebliche Vereinbarung eingeführt. Wir können also jederzeit neu entscheiden und die Arbeitszeiten wieder anpassen. Aber solange es uns allen taugt, bleiben wir dabei.

Natürlich versuchen wir die langen Tage gut zu strukturieren. Deswegen haben wir uns auch von der klassischen Mittagspause verabschiedet und machen stattdessen morgens eine ordentliche Vesperpause und nachmittags noch eine Kaffeepause. In beiden Pausen sitzen alle zusammen am großen Tisch, wie daheim.

Durch die beiden gemeinsamen Pausen sind die Tage gar nicht so lang.

(Christian, Azubi drittes Lehrjahr)

Insgesamt profitieren wir alle von der Viertagewoche. Für das Unternehmen liegen die Vorteile auf der Hand:

  • Gerade bei größeren Projekten und auf Montagen zeigt sich, dass die längeren Tage deutlich effektiver sind. Wir bekommen Baustellen öfters an einem Tag fertig und müssen nicht am nächsten Tag nochmal hin.
  • Die Mitarbeiter legen ihre privaten Termine auf den Freitag. Egal ob Arztbesuch, Behördengänge, Friseurtermin. So entstehen außer bei Krankheit und im Urlaub keine Fehlzeiten.
  • Dadurch dass die Werkstatt freitags zu bleibt, haben wir nicht unerhebliche Energie- und Kosteneinsparungen. Und der eine freie Tag, an dem das Auto stehen bleibt – zumindest was den Weg zur Arbeit betrifft – tut dem eigenen Geldbeutel und der Umwelt gut.

Auch die Mitarbeiter wissen das zu schätzen und freuen sich über die gewonnene Flexibilität. Und wenn man den freien Freitag richtig nutzt, dann fühlt es sich an wie geschenkte Zeit.

Der freie Freitag macht die vier längeren Tage wieder wett.

(Fabian, Azubi drittes Lehrjahr)